VIVALDI MEETS WERTHER...ein Crossover Projekt mit Musik von Antonio Vivaldi und Texten von Johann Wolfgang von Goethe für Solo-Violine, Orchester und Schauspieler.
Die unterschiedlichen Stimmungen in Antonio Vivaldis Violinkonzert "Die vier Jahreszeiten" haben uns inspiriert, dieses Werk mit Johann Wolfgang von Goethes weltberühmten Briefroman "Die Leiden des jungen Werthers" zu kombinieren und uns auf eine Reise in dessen Gefühlswelt zu begeben. Vom 4. Mai 2771, wo Werther in seiner Wahlheimat ankommt und sich in ausgelassener Stimmung der Natur erfreut, bis zum 23. Dezember 1772, wenn er einsam und allein den Freitod wählt.
Werthers emotionale Reise
Werther geht in die friedliche Natur, um sich den Zwängen der Gesellschaft zu entziehen. In der Form von Lotte erlebt er den Frühling, die Welt erblüht um in herum. Doch schon bald endet die unbekümmerte Zeit, der Sommer neigt sich dem Ende zu und ein Sturm zieht auf: Lottes Verlobter Albert ist zurückgekommen! Werthers Stimmung verfinstert sich, der Herbst bricht über sein Gemüt herein. Am 23. Dezember 1772 nimmt sich der Protagonist in Goethes weltberühmten Roman das Leben - vereinsamt und verzweifelt, in seiner düsteren Stimmung gefangen und ohne Hoffnung, dass die Kälte, die ihn zur Zeit umgibt, nur ein momentaner Zustand ist. Denn: Irgendwann muss auch der längste Winter wieder dem Frühling weichen.
Vergänglichkeit vs. Unendlichkeit
Die Jahreszeiten ändern sich ebenso schlagartig wie unsere Emotionen und Stimmungen. Was eben noch ein angenehmer Frühlingswind war, entwickelt sich schon bald zum hochsommerlichen Gewittersturm. Wo eben noch Vögel zwitscherten und Bäche flossen, herrscht bald die eisige und trostlose Stimmung des Winters. Ein kleiner Bach kann schlagartig zum reißenden Fluss werden, der alles in sich verschlingt. Wir bemerken, dass alles vergänglich ist - aber gleichzeitig ist es auch ein ewiger Kreislauf.